Österreichischer Rafting Lehrplan

Der Tiroler Raftingverband, das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum ASI-Tirol und die Plattform Wasser Tiroler Oberland haben eine Arbeitsgruppe mit Schwerpunkt Qualität und Sicherheit gebildet. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten (Wildwasser-) Experten aus allen Bereichen zusammen: Vertreter des Tiroler Raftingverbands, Outdoorunternehmer, Behörden, Rettungsorganisationen, Sachverständige und Tourismusfachleute. Die Gruppe hat gemeinsam einen Rafting Lehrplan erarbeitet.

IRF International Rafting Federation
IRF International Rafting Federation

Die Ziele des Rafting Lehrplans sind einheitliche, überregional gültige Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die Vereinheitlichung der Ausbildungsunterlagen und die Anpassung an internationale Standards. Erstmals im Alpenraum gibt es einheitliche Richtlinien für die Ausbildung der Bootsführer. Im Lehrplan werden von juristischen Fragen über Handzeichen und Knoten bis hin zum Verhalten bei einem Unfall wichtige Sicherheitsfragen behandelt. Der Tiroler Rafting Lehrplan war seit 2004 eine wichtige Verbesserung bei Sicherheitsstandards im Raftingsport im Interesse der Kunden, Raftingguides und Outdoorunternehmen.

Ab 2015 gilt in Tirol sowie in anderen Bundesländern der Sicherheitsstandard der IRF (International Rafting Federation). Der Ausbildungsstandard und die Sicherheitskriterien wurden seitens des Tiroler Rafting Verbandes übernommen und angeglichen. Die Ausbildungsunterlagen wurden komplett überarbeitet und der Rafting Lehrplan als Österreichischer Rafting Lehrplan neu herausgegeben. Die Landesverbände wie der Tiroler Rafting Verband sowie die Landesregierungen erkennen diesen internationalen Standard an. Ausbildung, Prüfung und Zertifizierungen des IRF werden in Zukunft vom jeweiligen Rafting Landesverband durchgeführt.

Download Österreichischer Rafting Lehrplan

Österreichischer Rafting Lehrplan 2.1 (pdf 97 Seiten 6,58 MB)

Weitere Downloads und Anmeldung zu Ausblidung und Prüfungen bei den jeweiligen Landesverbänden: Tiroler RaftingverbandSteirischer Raftingverband. Outdoor & Wildwasser Verband Salzburg.

Marcel Pachler, Obmann Tiroler Rafting Verband

„Der Wildwassersport in Österreich hat eine touristische Bedeutung erreicht, dass er aus vielen Regionen unseres Landes nicht mehr wegzudenken ist. Über drei Jahrzehnte Erfahrung auf den Flüssen Österreichs machen diesen Trendsport zu einem abenteuerlichen und trotzdem sicheren Erlebnis der Superlative.

Sicherheit ist oberstes Gebot! Dieser Grundsatz hat eine Plattform von regionalen und internationalen Fachgruppen motiviert diesen Lehrplan zu entwickeln. Er beinhaltet fundamentales und praxisbezogenes Fachwissen, ergänzt mit einem Bundesland spezifischen Teil mit regionalen Richtlinien und Auflagen. Der Lehrplan bietet eine hervorragende Grundlage auf nachweisbar internationalem Standard für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Durch eine mehrtätige, fachorientierte Grundausbildung durch Raftingverbände und Fachgruppenvertreter in den jeweiligen Bundesländern wird dieser Lehrplan nicht nur in Österreich, sondern auch international anerkannt. In Kooperation mit der Internationalen Rafting Federation (IRF) wurden Inhalt und Standards von Lehranteilen überprüft, übernommen und in den Lehrplan eingearbeitet.

Schwerpunkt der Neuauflage war die Abstimmung mit den IRF-Standards und eine Zertifizierung durch die Verbände. Als Ergebnis und Anerkennung unserer Bemühungen steht die internationale Anerkennung in über 50 Mitgliedsstaaten fest.“

Marcel Pachler
Obmann Tiroler Rafting Verband
Österreichischer Rafting Lehrplan 2015
Der neue Österreichische Rafting Lehrplan 

Release History

Version 2.1 (Mai 2015)

– Korrekturen beim Kapitel 6 Knoten

Version 2.0 (April 2015)

– Freigabe Österreichischer Rafting Lehrplan Version 2.0

Version 1.99 (Nov 2014)

Beginn der Arbeit an Version 2.0 (Österr. Rafting Lehrplan)

Fragenkatalog (April 2008)

– Fragenkatalog als Ergänzung zum Tiroler Rafting Lehrplan

Version 1.2 (Frühjahr 2007)

– Korrekturen und Anmerkungen Robert Reinhart, AdTLR
– Links auf Gesetze korrigiert

Version 1.1 (Oktober 2004)

– Korrekturen und Ergänzungen (Sitzung der Arbeitsgruppe):
– Nachbereitung, Handzeichen, Strömungsformen, Knoten, Sicherheitsgespräch, Kommandos, Notfallnummern

Version 1.0 (Mai 2004)

– Freigabe der Version 1.0 des Tiroler Rafting Lehrplans

Inhalt Österreichischer Rafting Lehrplan

i. Einleitung
Einleitung TRV-Obmann Marcel Pachler

1. Juristische Betrachtungen zum Raftingsport
1.1 Rechtliche Grundlagen
1.2 Zur Unfall- und Rechtsproblematik im Allgemeinen
1.3 Strafrecht, Haftung
1.4 Fahrlässigkeit
1.5 Zivilrecht
1.6 Vertragsrecht
1.7 Zur versicherungsrechtlichen Absicherung

2. Tourenplanung
2.1 Einleitung
2.2 Im Vorfeld – am Vortag
2.3 Am Tag der Tour
2.4 Materialcheck
2.5 Letzte Vorbereitungen vor der Tour
2.6 Verhalten auf dem Wasser
2.7 Nachbereitung nach der Tour

3. Signale und Zeichen
3.1 Handzeichen
Die drei wichtigsten Handzeichen; Weitere Handzeichen
3.2 Pfeifsignale

4. Flusskunde
4.1 Einleitung
4.2 Definitionen und Begriffe
4.3 Schwierigkeitsstufen
4.4 Strömungsformen
4.5 Fahrtechniken und Anwendungsbereiche

5. Materialkunde
5.1 Raft – Schlauchboot
Material; Symmetrische und asymmetrische Rafts; Allgemeine Vorschriften; Lenzung; Behandlung und Pflege von Rafts
5.2 Paddel
5.3 Ausrüstung
Ausrüstung Gast; Ausrüstung Guide; Ausrüstung am Raft; Das Wurfsackseil; Behandlung und Pflege der Ausrüstung

6. Knoten
6.1 Vorwort
6.2 Allgemeines
6.3 Grundknoten
6.4 Zusätzliche Knoten

7. Safety Talk
7.1 Aktivitäten und Regeln im Boot
7.2 Aktivitäten und Regeln außerhalb des Bootes

8. Verhalten beim Unfall
8.1 Einleitung
8.2 Unfallarten und Rettungsmethoden
8.3 Checkliste Raftingunfall / Erste Hilfe
8.4 Alpiner Notruf – Richtiger Umgang mit dem Handy
8.5 Richtiges Verhalten bei einem Hubschraubereinsatz

9. Rescue – Bergetechniken
9.1 Einleitung
9.2 Basis-Rescuetechniken
(Die 15 Regeln der Flussrettung, Vom niedrigen zum hohen Risiko, Fähigkeiten, Situationen)
9.3 Fortgeschrittene Rescuetechniken

10. Schifffahrtszeichen
10.1 Einleitung
10.2 Verbotszeichen
10.3 Gebotszeichen
10.4 Hinweiszeichen
10.5 Zusatzzeichen
10.6 Empfehlende Zeichen
10.7 Beschränkungszeichen

11. Länderspezifischer Teil
11.1 Kärnten
11.2 Oberösterreich
11.3 Salzburg
11.4 Steiermark
11.5 Tirol

ii. Anhang
ii.1 Autoren
ii.2 Abbildungsverzeichnis
ii.3 Literaturverzeichnis
ii.4 Arbeitsgruppe
ii.5 Haftungsausschluss

Autoren

Josef Edinger aus Schwaz ist gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Rafting. Er war Prüfer der obersten Schifffahrtsbehörde für Rafting.

Mag. Ariane Guem war Geschäftsführerin des Vereins Regionalentwicklung Bezirk Imst, die mit der „Plattform Wasser Tiroler Oberland“ Projekte zum Thema Wasser im
Tiroler Oberland unterstützten.

Klaus Hausl ist Geschäftsführer der FREELIFE Outdoorsport GmbH; staatl. geprüfter Berg-, Höhlen- und Skiführer, dipl. Outdoortrainer, dipl. Coach, staatl. geprüfter Raftguide, staatl. geprüfter Canyoningguide, geprüfter Kajaklehrer und High Ropes Course Trainer. Ausbildungsleiter für Rafting und Hochseiltrainer.

Dr. Norbert Hofer ist Richter am Landesgericht Innsbruck und spezialisiert auf alpines Recht.

Mag. Friedrich-Karl „Fuzzi“ Huber war Obmann des Tiroler Raftingverbands und arbeitet seit dem Start des Raftingsports im Tiroler Oberland in den frühen 80er Jahren immer wieder an dessen Weiterentwickung mit. Er gründete das Outdoorzentrum Sport Camp Tirol in Landeck.

DI Christian Klingler hat in dieser und der letzten Ausgabe die Beiträge der verschiedenen Autoren in einem Dokument zusammengeführt. Er zeichnet für die Endredaktion
des Lehrplans verantwortlich. Er ist Softwareprojektleiter bei Swarovski Optik und IT-Sachverständiger, war beim Alpinen Sicherheits- und Informationszentrum ASI-Tirol in Landeck verantwortlich für die Bereiche Technologie und Kommunikation und konzipiert für das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit die Alpinunfalldatenbank.

Andy Leaney ist General Manager der Raftbasis Haiming bei Feelfree Touristik und ist ebenfalls seit dem Start des Raftingsports im Tiroler Oberland mit dabei. Weiters nimmt er für das Land Tirol den praktischen Teil der Bootsführerprüfung ab.

Manfred Leiter unterrichtet an der FH Gesundheit und am Ausbildungszentrum West (AZW) und ist Sanitäter beim Roten Kreuz. Er hat sich auf Outdoor-Erste Hilfe spezialisiert, coacht Unternehmen und Organisationen und erarbeitet Outdoor-Ausbildungsunterlagen, u.a. auch für die Tiroler Canyoningführer.

Grafik: Christof Nendwich www.zunda.at

Marcel Pachler ist Obmann des Tiroler Raftingverbands und Initiator der Neuauflage des Österreichischen Rafting Lehrplan. Geschäftsführer von faszinatour Adventure & Sports Österreich. Er ist seit Beginn des Raftingsports mit dabei, durch seine langjährige Erfahrung ist er ein ständiger Mitstreiter zum Thema Sicherheit und Weiterentwicklung im Wildwasserbereich in Tirol.

Alexander Riml ist Raft-, Schluchten-, IVBV-Canyoning-, Berg- und Schiführer sowie Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Alpinistik, Canyoning, Schluchtenführer, Bergrettung, Lawinenkunde und Lawinenunfälle. Durch diese fachlichen Qualifikationen wird er häufig als Ausbildner und Referent für die Tiroler Bergrettung und den Bergführerverband eingeladen und leitet auch seit vielen Jahren die Tiroler Schluchtenführerausbildung und IVBV-Canyoningführerausbildung des Österreichischen Bergführerverbandes. Er ist auch Inhaber von activsport alpin.

Mag. Wolfgang Schiffermayer ist Sportwissenschafter und Ausbildungsleiter des Steirischen Raftingverbands.

Mag. Werner Senn ist Jurist und war Leiter der Abteilung II/7 Flugrettung im Innenministerium. Er war Geschäftsführer des Alpinen Sicherheits- und Informationszentrums ASI-Tirol in Landeck, mehrfacher Tiroler Kanumeister und ist Autor des Fachbuchs „Ratgeber Skirecht“.

Neil Newton Taylor ist Instructor trainer für Rescue3 International und veranstaltet im Tiroler Oberland immer wieder Ausbildungskurse bei seiner Firma Swiftwater Rescue. Er ist IRF Ausbilder, BCU Kajak / Kanulehrer und Safety Director für das jährlich stattfindende Adidas-Sickline-Rennen.

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