Schluchtenführer – Erläuterung der einzelnen Informationspunkte

Alle Namen der Schlucht:

Dies ist wichtig im Falle eines Unfalles, bei dem ein Synonym­ aus Unwissenheit angegeben wurde. Somit kann herausgefunden werden, um welche Schlucht es sich handelt. Dieser Punkt sollte immer vervollständigt werden.

Lage:

Grobe Lage, damit ein schnelles Finden der Schlucht gewährleistet ist, und damit der Zuständigkeitsbereich der Rettungen klar wird.

Kartenmaterial:

(Papier-)Karten sind wichtig für die Planung.

Im Gefahrenkatalog gibt es außerdem zu jeder Schlucht Kartenausschnitte und eine interaktive Karte der jeweiligen Schluchten.

Teilabschnitte:

In wie vielen Abschnitten kann die Schlucht begangen werden, um bei einer Rettung die Suche einzugrenzen und zusätzliche Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten zu haben.

Anzahl der Abseilstellen:

Dabei zählt jede Passage, die abgeseilt werden kann – also auch sogenannte Rutschen, Sprünge (siehe auch Legende Topos) und mögliche Umgehungen.

Qualität der Stände:

Dies soll nur einen Eindruck vermitteln, welche Stände wahrscheinlich vorzufinden sind, wobei sich das sehr schnell z.B. durch Hochwasser ändern kann. Diese Information sollte immer aktualisiert werden.

Einstiegshöhe, Ausstiegshöhe

Wichtig für die Planung und das Finden der Ein‑ und Ausstiege. Diese Höhen sind über Meeresniveau und zusätzlich werden die sich ergebenden Höhenmeter der Schlucht angegeben.

Notausstiege:

Wichtig für alle Notfälle, um ev. die Schlucht zu verlassen oder eine Zugstiegsmöglichkeit für die Retter zu schaffen. Es wird angegeben, wie viele Notausstiege es gibt, auf welcher orografischen Seite sie sich befinden und welche Schwierigkeit diese Notausstiege haben. Diese Notausstiege sind zusätzlich im Topo eingezeichnet.

Gestein:

Hintergrundinformation zum Planen. Diese Information wurde bewusst einfach belassen und bezieht sich primär auf die Schlucht, nicht auf das Einzugsgebiet.

Wassereinzugsgebiet:

Dies ist eine wichtige Information zum Planen in Verbindung z.B. mit Wetter und Restschneemengen. Dort wird die Größe in Hektar, ev. die Beschaffenheit und Besonderheiten wie Größe, Zuläufe, Quellen usw. angegeben. Die Größe in Hektar beinhaltet meist das komplette Einzugsgebiet vom Ursprung, bis zur Mündung des Gewässers. Siehe auch Wassereinzugsgebietkarte.

Ungefähre Länge:

Die ungefähre Länge in Verbindung mit der Höhendifferenz gibt einen Eindruck vom Profil der Schlucht. In Verbindung mit dem Topo und den daraus ersichtlichen Gegebenheiten lassen Schlüsse auf Begehungszeiten zu. Begehungszeiten wurden bewusst nicht angegeben, da diese sehr stark von verschiedenen Faktoren abhängen wie z.B. von Erfahrung, Wasserstand und dem Kennen der zu begehenden Schlucht.

Ausrüstung:

Die richtige Ausrüstung gehört sicherlich zu den wichtigsten Punkten, um eine Schlucht sicher zu begehen und sie wieder verlassen zu können.

Unter Grundausrüstung wird verstanden:
Berghelm, Canyoninggurt, kompletter Neoprenanzug, geeignetes Schuhwerk, ausreichend Karabiner, Abseilgerät und Schlingenmaterial, geeigneter Rucksack, Erste Hilfe, Messer (scharf und griffbereit), Notfallausrüstung (Aufstiegshilfen, 1-2 Rollen, kleines Hakensortiment, Ersatzachter, ca. 4m 7mm-Reepschnur, Bandschlinge, 8mm Schraubkettenglied, ev. Handbohrgerät und Laschen, extra zusätzliches Notseil in der Länge der höchsten Abseilstelle).

Zur Grundausrüstung gehört immer ein Seil, auch wenn keine Abseilpassagen zu erwarten sind, um im Notfall einen Notausstieg zu versichern, einen Seiltragerucksack zu bauen usw. Dazu eignet sich ein 10-11 mm Statik- oder bei aquatischen Schluchten ein Canyoningseil (Einfachseil). Dies wird in der Regel in der doppelten Länge der höchsten Abseilstelle angegeben oder länger, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen z.B. sauberes Abziehen (2 Möglichkeiten: 1x 60m oder 2 x 30m ).

Schwimmweste:

Diese wird ev. empfohlen bei Canyons mit langen Schwimmpassagen oder starker Strömung. Schwimmwesten dürfen nie für Sprünge über 3m benützt werden.

Wurfsack:

Dieser wird empfohlen bei Canyons, die bei mehr Wasser eine starke Strömung oder Rückläufe aufweisen. (kleiner Wurfsack ca. 12m Länge) Mit Wurfsackwerfen vertraut machen.

Kurzcharakteristik:

Dies kann nur einen oberflächlichen Eindruck der Schlucht vermitteln.

Handyempfang:

Diese Angabe kann wichtig sein, um zu wissen, von wo aus Hilfe gerufen werden kann. Sie sollte immer wieder aktualisiert werden. Es wird empfohlen, in viel begangenen Schluchten mit wenig Empfangsmöglichkeiten diese in der Schlucht zu markieren. Es wurde nur prinzipiell Empfang für die Rettungsrufnummer (140) festgestellt. 
Anmerkung: Die Netzbetreiber arbeiten ständig an ihren Netzen, somit können sich Empfangsbedingungen laufend verändern. 

Anfahrt Einstieg:

Zum schnellen Finden des Einstieges der Schlucht.

Anfahrt Ausstieg:

Zum schnellen Finden des Ausstieges der Schlucht.

Parkmöglichkeiten:

Um Problemen mit Grundstückseigentümern auszuweichen.

Zustieg:

Vom Parkplatz bis zum Einstieg der Schlucht wird der Weg beschrieben.

Zuständige Bergrettung, Wasserrettung, Alpinpolizei:

Um im Vorfeld Erfahrungen zu sammeln und eine Koordination zwischen den Rettungsorganisationen und den Canyoningfirmen herzustellen.

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